Digitale kansen voor de Europese Jeugd (du)

Met dank overgenomen van N. (Neelie) Kroes i, gepubliceerd op donderdag 4 juli 2013.

(This article by Neelie Kroes and Lucas Josten originally appeared in German newspaper “Handelsblatt”, 3 July 2013)

Jordan Casey ist erst 13 Jahre alt, doch in der europäischen IT-Szene hat er schon viele Bewunderer. Sein Geld verdient er mit selbst programmierten Videospielen. Der irische Schüler ist einer der jüngsten Gründer, eine Ausnahme ist er nicht - das zeigen die europäischen Gründerwettbewerbe. Europas Jugend ist kreativ, talentiert und voller Energie. Firmen wie Skype, Spotify und Rovio (Angry Birds) zeigen, dass auch europäische Ideen zu Champions werden können. Nicht alle großen Internetfirmen kommen aus Silicon Valley.

Die Internetwirtschaft in der EU boomt mit aktuell mehr als zehn Prozent Wachstum pro Jahr. Auch in der Industrie führt die Digitalisierung zu mehr Produktivität. Schon heute werden für jeden Job der wegfällt, durch das Internet 2,6 neue Jobs geschaffen (McKinsey 2011). Und das Potential ist noch lang nicht ausgeschöpft - auch weil Risikokapital oft nur schwerfällig an Gründer fließt. Die Initiativen für mehr Investitionen von Wirtschaftsminister Rösler sind daher enorm wichtig. Auch im Gesundheitssektor könnten besserer Service angeboten und Milliarden eingespart werden. Das Problem: Allein bis 2015 fehlen in der EU bis zu einer Million IT-Fachkräfte, Tendenz stark steigend.

Gleichzeitig stehen wir in Europa mit rund sechs Million Arbeitslosen unter 25 Jahren vor einer gewaltigen Herausforderung. Zu Recht fordert die Jugend, digital natives die sich ein Leben ohne Internet gar nicht mehr vorstellen kann, von Politik und Wirtschaft mutige Reformen des Arbeitsmarkts und zukunftsorientierte Ausbildung. Was liegt also näher, als beide Entwicklungen enger zu verknüpfen?

Um die Lücke zwischen gesuchten Fachkräften und fehlenden Qualifikationen zu schließen, hat die EU-Kommission im Frühjahr 2013 mit dutzenden Organisationen die Koalition für digitale Arbeitsplätze ins Leben gerufen - ein Beispiel ist die Weiterbildungsplattform Academy Cube, die Interessenten gesuchte IT-Fähigkeiten vermittelt und mit Unternehmen zusammenbringt. Wir appellieren an weitere Firmen, sich im eigenen Interesse ebenfalls einzusetzen. Auch die Gründung von Web-Unternehmen muss noch leichter werden. Mit der Start-up Europe Initiative versuchen wir, genau dies zu ermöglichen. Estland macht es vor. In Tallin kann man ein Unternehmen in 30 Minuten anmelden. Der Vorschlag von Kanzlerin Merkel mit einem One-Stop-Shop leichter Informationen über Gründungsbedingungen in der ganzen EU zugänglich zu machen, passt da genau ins Bild.

Der heutige Gipfel in Berlin soll die Beschlüsse des Europäischen Rates zur Jugendarbeitslosigkeit von letzter Woche mit Leben füllen. Es ist wichtig, dass Europa dieses Problem schnell gemeinsam anpackt. Die Mitgliedstaaten müssen sich an ihren Taten, nicht nur an ihren Worten messen lassen. Die von der EU zur Verfügung gestellten sechs Milliarden Euro sind ein wichtiger Impuls. Gezielte Investitionen in IT-Ausbildung von Jugendlichen würden die Arbeitslosigkeit verringern und langfristig Innovationen fördern; dieses Thema muss das Berliner Treffen aufgreifen. Aber genauso dringend sind tiefgehende Reformen für mehr Mobilität auf dem Arbeitsmarkt, um Jugendlichen mehr Chancen zu ermöglichen. Die Regierungen stehen auch zukünftigen Generationen gegenüber in der Pflicht. Alles andere wäre nicht nur Verschwendung, sondern verantwortungslos.